Flensburger Förde - Schlei
Die Flensburger Förde entstand während der letzten Eiszeit. Die Uferlandschaften sind teilweise sehr hügelig. Zahlreiche weite Ausblicke bis nach Dänemark belohnen die mitunter anstrengende Fahrt. Gute Badestrände finden sich über die ganze Förde verteilt.
Bis zum Mittelalter war die Schlei wichtigste Handelsverbindung zwischen Nord- und Ostsee. Im geschützten hintersten Ende entstand die Wikingersiedlung Haithabu.
Nur selten ist das Radeln in unmittelbarer Ufernähe möglich. Oft genug aber genießt man einen weiten Ausblick über das langgestreckte flache Gewässer, das eher einem großen Binnensee gleicht als einem Fluß.
Die am besten radelbaren Abschnitte in Schleinähe sind zwischen Kappeln und Arnis auf der Westseite, zwischen Arnis und Sieseby auf der Ostseite, außerdem zwischen Schleswig und Louisenlund auf der Südseite der Schlei.
Schleiquerungen gibt es in Missunde (Fähre), Lindaunis (Klappbrücke), Arnis (urige kleine Fähre) und Kappeln (Neue Schlei-Klappbrücke)
Flensburger Förde
Der Ostseeküstenradweg führt stets dicht an der Küste entlang - gelegentlich (zwischen Steinbergholz und Wackerballig bei Gelting) auch unter Inkaufnahme sehr schlechter Wegstrecke.
Ansonsten ist der Ostseeküstenradweg die zu empfehlende und einigermaßen autoarme Route. Da jedoch die Beschilderung dieses Fernradweges äußerst dürftig und unvollständig ist, empfiehlt sich der Einsatz einer
brauchbaren Fahrradkarte.
Die Steigungen sind zwar kurz aber stellenweise heftig!
Vogelfreunde versäumen keinesfalls den Uferweg rund um die Geltinger Birk am Ostausgang der Flensburger Förde. Nicht weit davon entfernt in der Schleimündung liegt der malerische Fischerort Maasholm, den anzusteuern sich unbedingt lohnt.
Ferner ist ein Abstecher bis zur Nordspitze der Halbinsel Holnis sehr empfehlenswert (allerdings unbedingt die Hauptstraße meiden). Im ansonsten recht radfahrerfeindlichen Glücksburg sollte man zumindest den Schlossteich umrunden und dabei
die pittoresken Ausblicke auf das Schloss Glücksburg genießen.
Rechts und links der Schlei
Die Landschaft Angeln zwischen Flensburger Förde und Schlei ist überraschend hügelig, arm an ausgedehnten Wäldern und verhältnismäßig dicht besiedelt.
Das engmaschige Straßennetz ist mit Ausnahme der Bundesstraßen wenig befahren, so daß man als Radwanderer kaum auf Wald- und Feldwege ausweichen muß.
Zwischen Schleswig und Süderbrarup existiert ein steigungsfreier grüner Radweg auf der ehemaligen Kreisbahntrasse. An einigen Stellen (besonders um Steinfeld und Scholderup)
versperren noch immer Drängelgitter die ungehinderte Fahrt über querende Straßen.
Wer mit dem Tandem oder mit Kinderanhänger unterwegs ist, sollte sich daher überlegen, zumindest diese Abschnitte zu meiden.
Die Landschaft Schwansen - zwischen Schlei und Eckernförder Bucht bietet zahlreiche Radwandermöglichkeiten.
Besonders abseits der großen Straßen gibt es einige sehr einsame und teilweise äußerst hügelige Wege, die sich gut für ausgedehnte Rundtouren eignen.
Besonders schön sind die Wege an der Schlei entlang und um den Schwansener See bei Damp. Damp selbst ist das weithin sichtbare hässliche Gesicht grauen Beton-Unwesens.
Gastronomisch erscheint das Landesinnere etwas unterversorgt.
Auf der küstennahen Landstraße herrscht unangenehm starker Autoverkehr der Badehungrigen, der Radlern keinen Raum für Erholung läßt.
Die kleinen und ganz kleinen Verbindungswege abseits der großen Straßen findet man mit Hilfe einer brauchbaren Fahrradkarte.
Schleswig kann man als kulturelles Zentrum Schleswig-Holsteins bezeichnen. Hervorgegangen ist diese Kleinstadt aus der ehemals bedeutenden Wikingersiedlung Haithabu am Knotenpunkt der wichtigen Handelsrouten Ochsenweg und Schlei.
Hier gibt es das Schloss Gottorf mit seiner einzigartigen prähistorischen nordischen Sammlung, dem berühmten Nydam-Boot und den Moorleichen zu sehen.
Südlich der Stadt sind die eindrucksvollen Reste der Wikingersiedlung Haithabu zu bestaunen - als riesiges Bodendenkmal auch für diejenigen, die gerade nicht Museums-Eintritt zahlen möchten.
Das angegliederte Wikingermuseum ist allerdings auch hochinteressant und lohnt einen längeren Zwischestopp.
Weiter westlich zieht sich die frühere dänische Grenzanzanlage Dannewerk als z.T. hoher Erdwall schnurgerade durch das flache Land. Nebenher verlaufen gute radgeeignete Wege. Wer oben drauf fahren möchte, muss mit
teils sehr schwieriger Wegstrecke vorlieb nehmen - aber es ist machbar.
Das im Dorf Dannewerk befindliche Museum Danevirkegården befasst sich mit verschiedenen Aspekten des historischen Grenzanlage aus dänischer Sicht und steuert auch einige erhellende Details über die dänischsprachige Minderheit der Südschleswiger
in Schleswig-Holstein bei.
Mit der Bahn z. B. nach Flensburg, Schleswig, Süderbrarup oder nach Rieseby. Den Haltepunkt in Lindaunis gibt es leider nicht mehr. Alle regulären Bahnverbindungen nach Kappeln wurden stillgelegt. Gelegentlich verkehren noch Dampf-Sonderzüge auf der Strecke Kappeln - Süderbrarup.
Auch das Landesvermessungsamt produziert hochwertige Karten über die Flensburger Förde und die Region rund um die Schlei: